Was wir vom Klettern und Klavierspielen fürs Präsentieren lernen können

Präsentieren lernen ist ein lebenslanges Vorhaben. Dieser Beitrag adressiert eine Angst, die viele Menschen daran hindert. 

Du erfährst, dass Du mit diesen Gedanken nicht allein bist. Außerdem habe ich einen Tipp für Dich, der nach meinen Trainings immer von den Teilnehmenden gelobt wird.

Das Beste ist: Er ist super einfach umzusetzen, damit Du wirklich präsentieren lernen kannst.

Ängste beim Präsentieren lernen

Dass das, was ich in diesem Beitrag teile, funktioniert, weiß ich aus meinen Trainings. Diese fangen immer ähnlich an.

Ich stelle gleich zu Beginn zwei Fragen, die wir in der Gruppe oder im 1:1 Coaching diskutieren.

  • Worauf freust Du Dich, wenn Du erfährst, dass Du eine Präsentation halten wirst?

  • Wovor hast Du Angst beziehungsweise was steht Dir bevor, wenn Du erfährst, dass Du eine Präsentation halten wirst?

Die Antworten sind dabei vielfältig und aufschlussreich. Ein paar Klassiker sind immer dabei. So auch die folgenden Aussagen.

Negative Gedanken beim Präsentieren lernen

Halten Dich diese Gedanken auch vom Präsentieren lernen ab? Dann bist Du nicht allein. Das bist Du bei Themen aus dem Bereich Kommunikation übrigens nie.

Im Verlauf des Trainings beziehungsweise Coachings stelle ich weitere Fragen zur Reflexion. Diese würden hier aber den Rahmen sprengen, da es ganz konkret um das Thema „Blackout“ gehen soll.

Fehler beim Üben von Präsentationen

Wir gehen jetzt mal davon aus, dass Deine Präsentation schon fertig erstellt ist. Du hast also eine Struktur und idealerweise Visualisierungen.

Solltest Du eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet haben, habe ich dazu bereits ein paar Gedanken festgehalten.

Nun beginnt der Übungsprozess. Schließlich möchtest Du ja nicht nur Inhalte vorlesen, sondern präsentieren.

Beim Üben von Präsentationen machen viele denselben Fehler. Meistens läuft das so ab: 

  1. Wir fangen ganz vorne an und es läuft gut.

  2. Dann kommen wir irgendwann ins Stocken und brechen ab.

  3. Wir recherchieren nochmal, ändern eine Visualisierung und lösen so den Grund für das Stocken auf.

Dann laufen wir die Schritte 1 bis 3 nochmals durch. Immer und immer wieder. Das hat folgendes Problem:

Wir haben den Anfang perfektioniert, lernen aber nur selten das Ende. Sobald wir einmal durchkommen, denken wir, dass wir es geschafft haben.

Dabei ist das Ende mindestens genauso wichtig wie der Anfang. Das Publikum wird sich am wahrscheinlichsten an Deine ersten und letzten Worte erinnern. Also müssen diese am besten vorbereitet werden.

Sonst können wir gar nicht richtig präsentieren lernen.

Fehler beim Präsentieren lernen

Erschwerend hinzu kommt ein weiterer Nachteil, den ich Dir anhand einer persönlichen Anekdote erzählen möchte.

Klavierspielen und Präsentieren lernen

Spielst Du ein Musikinstrument? Ich spiele Klavier. Dabei sage ich immer Folgendes:

„Ich spiele so gut, dass man die Stücke, die ich spiele, erkennt. Allerdings spiele ich so schlecht, dass ich immer wieder von vorne anfangen muss, wenn ich einmal raus bin.“

Beim Üben habe ich immer wieder von vorne angefangen. Komme ich einmal raus, kann ich nicht mitten im Stück wieder einsteigen.

Kommt Dir das bekannt vor? Genauso ist es bei dem oben beschriebenen Ansatz auch. Kommen wir einmal raus, haben wir keine Chance mehr. Das ist ein Problem und der Ursprung der Blackout-Angst.

Um es noch etwas offensichtlicher zu machen, habe ich einen anderen Vergleich. Direkt im Anschluss verrate ich Dir die Lösung. Versprochen.

Präsentieren lernen vom Klettern

Klettern kann ich nun wirklich gar nicht. Für meine Größe bin ich verhältnismäßig leicht, aber irgendwie fehlt mir an entscheidenden Stellen die Kraft.

Trotzdem können wir daraus etwas fürs Präsentieren lernen.

Der oben beschriebene Ansatz zum Üben von Präsentationen wäre übertragen aufs Klettern so.

Bevor wir auch nur einen Zentimeter geklettert sind, sichern wir uns. Dann klettern wir los und hoffen, dass wir oben ankommen. Gelingt uns das nicht, fallen wir auf den Boden. Was dann passiert, überlasse ich Deiner Fantasie.

Klingt nicht wirklich verlockend, oder? Genau deshalb müssen wir uns an der Kletterwand regelmäßig sichern. Wenn wir fallen, dann nur ein kleines Stück, bevor wir dort weitermachen, wo wir eben aufgehört haben.

Und das Prinzip übertragen wir jetzt auf das Üben unserer Präsentation.

Das bin ich bei einer Keynote in Österreich

Präsentieren lernen für Profis

Um vom Klettern zu lernen, musst Du nur eine Kleinigkeit ändern.

Übe Deine nächste Präsentation nicht nur von Anfang an. Starte mit dem Üben beispielsweise von jeder PowerPoint-Folie und immer bis zum Ende durch. Das ist Deine Sicherung.

Solltest Du beim Präsentieren den Faden verlieren, kannst Du einfach ab der nächsten Folie neu einsteigen. Das könntest Du nicht, wenn Du es vorher nicht übst.

Natürlich ist es ärgerlich, wenn Du eine Folie nicht abschließen kannst, aber bedenke folgendes: Du verlierst so eventuell 5% der Aussagen, die Du tätigen möchtest.

In der Uni und Schule kriegst Du mit 95% aber immer noch die beste Note.

Einfach, oder?

Feedback in meinen Trainings

Anfangs habe ich gedacht, dass dieser Tipp zu banal ist, um ihn zu teilen. Von mehreren Teilnehmenden habe ich allerdings das Feedback bekommen, dass er genial ist.

Durch diese Art des Übens prägen sich die Inhalte meiner Erfahrung nach noch viel besser im Gedächtnis ein. Ich gehe meine Präsentationen und Keynotes ganz häufig im Alltag durch: Beim Laufen, an der Schlange im Supermarkt und unter der Dusche. In diesen Situationen arbeite ich übrigens auch an meinem Storytelling.

Dabei spreche ich die Inhalte nur im Kopf durch. Ich möchte ja nicht unangenehm auffallen.

Diese Art Präsentieren zu lernen hat weitere Vorteile:

  • Abwechslung: Wenn Du immer an einer anderen Stelle mit dem Üben anfängst, wird es nicht so schnell langweilig. Schließlich ist jeder Durchlauf anders

  • Überleitungen: Du bekommst auf diese Weise ein besseres Gefühl für Überleitungen. Schließlich präsentierst Du nicht mehrere aneinandergereihte Fakten, sondern eine Geschichte.

  • Reihenfolge: Außerdem hinterfragst Du die Reihenfolge Deiner Visualisierungen nochmal mehr. Fehlt etwas? Dann ändere die Reihenfolge!

Fazit

Das mag alles einfach klingen, funktioniert aber wirklich. Solltest Du also das nächste Mal eine Präsentation üben, denk ans Klarvierspielen und Klettern.

Natürlich ist das noch nicht alles, was ich in meinem Training mache. Ich kann an dieser Stelle nicht mein gesamtes Wissen verschriftlichen.

In einem weiteren Beitrag habe ich allerdings 10 Übungen fürs Präsentationstraining zusammengefasst. Bediene Dich gerne bei meiner Werkzeugkiste.

Sollte es bei Dir funktioniert haben, lass es mich gerne wissen. Und melde Dich bitte auch, wenn Du mit mir zusammen an Deinen Präsentationsskills arbeiten möchtest.


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