Was eine Workshop Moderation vom klassischen Event unterscheidet
Heute geht es um Workshop Moderation. Das zeigt wieder einmal, wie vielfältig und facettenreich die Welt der Events ist. Als Moderator tauche ich regelmäßig in unterschiedliche Formate ein und erlebe dabei die einzigartigen Herausforderungen und Chancen, die sie bieten.
Aus für mich aktuellem Anlass vergleiche ich heute die Workshop Moderation mit klassischen Events. In diesem Blogbeitrag gehe ich insbesondere auf die Unterschiede in der Moderation zwischen diesen beiden Formaten ein, wobei die Workshop Moderation im Zentrum steht.
Solltest Du demnächst also einen Workshop moderieren dürfen, sind hier mit Sicherheit ein paar Tipps für Dich dabei. Wenn Du Dich auf eine klassische Moderation vorbereitest, helfen Dir diese Moderationstipps weiter.
Anlass für Workshop Moderation
Schon der Anlass für eine Workshop Moderation unterscheidet sich stark von anderen Formaten. Die meisten Events sind öffentlichkeitswirksam und haben das Ziel, möglichst viel Publikum anzusprechen.
Diese Events werden mit Sponsoren vermarktet, gegebenenfalls gibt es sogar Unternehmen, die als Aussteller auftreten. Und dann gibt es natürlich noch ein großes Bühnenprogramm, damit möglichst viele Personen sich ein Ticket kaufen.
Workshops funktionieren anders. Sie sind meistens in irgendeiner Form intern und exklusiv. Sie wollen daher nicht die große Aufmerksamkeit erzeugen. In der Regel wird mit allen Teilnehmenden etwas erarbeitet.
Das erfordert einen ganz anderen Ansatz für die Workshop Moderation. Alle weiteren Unterschiede und Implikationen betrachten wir jetzt nach und nach.
Vorbereitung einer Workshop Moderation
Die Vorbereitung eines Workshops ist oft intensiver als die eines klassischen Events.
Gemeinsam mit meinem Auftraggeber entwickle ich das Konzept für die Erarbeitung der Inhalte und stimme es auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden ab.
Im Gegensatz zu Events, bei denen ich als Moderator häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium des Planungsprozesses involviert bin, bin ich bei Workshops von Anfang an dabei.
Diese intensive Vorbereitung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Workshop erfolgreich verläuft und die gesteckten Ziele erreicht werden. Außerdem fällt es mir einfacher, durch ein Programm zu führen, das ich selbst erstellt habe.
Mit Programm meine ich bei einer Workshop Moderation nicht Vorträge, Interviews oder Diskussionsrunden. Vielmehr geht es um die angewendeten Methoden. Eine Auswahl an Methoden kannst Du Dir entweder über Erfahrungen oder Weiterbildungen aneignen.
Bei mir ist es beides. Manchmal haben Auftraggeber auch schon eine konkrete Vorstellung, welche Methode in die Workshop Moderation einfließen soll.
Weitere Tipps zur Vorbereitung bei einer Moderation findest Du in meiner Checkliste. Diese sende ich nach einem Training an die Teilnehmenden. Heute schenke ich sie Dir als Dankeschön für Deine Anmeldung zu meinem Newsletter.
Kein Publikum, dafür viele Teilnehmende
Bei der Workshop Moderation muss ich auf viel mehr Menschen achten als bei klassischen Events.
Während bei letzteren oft nur eine begrenzte Anzahl von Personen aktiv an Diskussionen teilnimmt, können bei Workshops alle Teilnehmenden gleichzeitig involviert sein.
So habe ich auf klassischen Eventbühnen meistens maximal 4-6 Personen gleichzeitig auf der Bühne. Bei einer Workshop Moderation kann es schon mal vorkommen, dass ich die Arbeit von circa 50 Menschen gleichzeitig koordinieren muss - zum Teil in unterschiedlichen Räumen.
Dies erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, den Überblick zu behalten.
Zudem gibt es bei Workshops kein klassisches Publikum - alle sind aktiv beteiligt und tragen zum Erfolg des Workshops bei.
Briefing bei Workshop Moderation
Kommen wir zu einem weiteren Unterschied: Dem Briefing bei der Workshop Moderation.
Das Briefing der Teilnehmenden für einen Workshop ist speziell. Bei Events erhalten alle Speaker:innen in der Regel ein ausführliches Briefing. Für interaktive Formate erweitert sich die Personenanzahl. Außerdem bestehe ich als Moderator darauf, diese Personen zu briefen.
Ich möchte vor dem Event idealerweise schon Kontakt zu den Personen haben, mit denen ich später eine Bühne teile. Solltest Du also mal für ein Interview oder eine Diskussionsrunde mit mir auf der Bühne sitzen, wirst Du vorher ein Briefing von mir erhalten.
Bei einem Workshop ist es nahezu unmöglich, 50 Personen im Vorfeld zu briefen. Hier kann ich mich nur auf das Organisationsteam beschränken oder per Mail informieren. Beides habe ich schon erlebt.
Das bringt die Herausforderung mit sich, dass die Teilnehmenden meines Workshops unterschiedlich gut vorbereitet sind.
Pufferzeit bei Workshop Moderation
Die Workshop Moderation erfordert eine hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität von mir als Moderator. Anders als bei klassischen Events, bei denen der Ablauf oft geradlinig und vorhersehbar ist, kann es bei Workshops zu unerwarteten Entwicklungen und Änderungen kommen.
In diesen Fällen ist es wichtig, flexibel zu sein und schnell auf Veränderungen zu reagieren, um sicherzustellen, dass das Workshop-Ziel erreicht wird.
Bei einem Workshop, den ich neulich geleitet habe, sind vier Gruppen mit je 10-12 Personen zwischen vier Stationen rotiert. Die Zeit, die es bedurfte, um von einer Station zur anderen zu wechseln, muss großzügig eingeplant werden.
Manchmal kann es zudem sinnvoll sein, einzelne Abschnitte zu kürzen oder zu verlängern. Je nachdem, wie die Energie der Teilnehmenden gerade ist.
Bei Events wird das Programm in der Regel durchgezogen.
Chaos bei Workshop Moderation
Bei der Workshop Moderation gehört ein gewisses Maß an Chaos dazu. Das mag im ersten Moment überraschen, aber ich erkläre es Dir.
Neulich habe ich einer Workshop-Gruppe gesagt, dass sie sich auf dem Weg zur nächsten Gruppenaufgabe etwas zu trinken holen können. Ich hatte gemerkt, dass einige schon etwas ausgelaugt waren.
Doch 30 Sekunden später verbreitete sich unter den Teilnehmenden das Gerücht, dass wir jetzt Pause haben, obwohl das gar nicht meine Absicht war.
Ein solches "Free Flow" kann zu unerwarteten Momenten führen, die den Workshop bereichern und das kreative Potenzial der Teilnehmer voll ausschöpfen.
In der Pause vernetzten sich beispielsweise die Gruppen miteinander und tauschten sich bei Kaffee und Wasser über ihre jeweiligen Arbeitsergebnisse aus. Zu einem gewissen Grad habe ich das als Workshop Moderator guten Gewissens laufen gelassen.
Inhaltliche Kontrolle bei Workshop Moderation
Bei der Workshop Moderation gebe ich die inhaltliche Kontrolle zum Teil ab. Ich weiß nicht, was in einzelnen Kleingruppen erarbeitet wird. Die Gedanken der Teilnehmenden kenne ich vorher nicht. Workshops sind ergebnisoffen.
Vorher wissen wir also nicht, was am Ende dabei rauskommt. Als Workshop Moderator kann ich nur den Rahmen schaffen, in dem die Gedanken, das Wissen und die Erfahrungen aller Teilnehmenden bestmöglich gelenkt werden.
Bei einem Event kann ich die Inhalte hingegen kontrollieren. Als die Person, die bei Interviews oder Diskussionsrunden die Fragen stellt, habe ich die Kontrolle über die Richtung des Gesprächs. Die Antworten kann ich natürlich nicht beeinflussen :-).
Wie abwechslungsreich eine klassische Moderation sonst ist, erfährst Du in meinem Beitrag über die Rollen der Moderation.
Freude bei Workshop Moderation
Trotz der Unterschiede haben die Moderation von Workshops und klassischen Events auch Gemeinsamkeiten.
Eine davon ist: Beides macht mir unglaublich viel Freude!
Die Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen, Ideen auszutauschen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, ist eine einzigartige Gelegenheit, die ich als Moderator sehr schätze.
Schreibe mir eine Nachricht, wenn ich Dich mit einer Workshop Moderation oder einem Training unterstützen kann.
Ich freue mich von Dir zu lesen!