Einblicke vor und hinter die Kulissen beim Festival der Zukunft
Anfang Juli habe ich zwei Tage beim Festival der Zukunft in München moderiert. Das möchte ich nutzen, um Dir exemplarisch Einblicke in meine Arbeit zu geben.
Keine Angst, ich werde jetzt nicht über jede einzelne Moderation schreiben. Das wäre dann doch etwas viel 😊. Ein kleines Recap-Video habe ich bei LinkedIn gepostet.
Engagement fürs Festival der Zukunft
Ich muss zugeben, dass ich im Januar das erste Mal vom Festival der Zukunft gehört habe. Wie so oft wurde der Kontakt über mein bestehendes Netzwerk hergestellt.
Ein Auftraggeber hat mich mit dem Organisationsteam des Festivals vernetzt. Über diese Empfehlungen freue ich mich jedes Mal sehr. So kommen 95% meiner Aufträge zustande. Solltest Du also jemanden kennen, der / die Unterstützung bei einer Moderation braucht, freue ich mich jederzeit über eine Vernetzung.
Schon beim ersten virtuellen Kennenlernen verstanden wir uns super. „Der Vibe stimmte", könnte man sagen. Das ist mir besonders wichtig. Events sind nämlich immer stressig – egal, wie gut die Vorbereitung läuft. Da hilft es, wenn die Zusammenarbeit reibungslos läuft.
Gemeinsam mit meinem Ansprechpartner bin ich die Programmschwerpunkte durchgegangen. Als Moderator muss ich selbstverständlich keine Expertise in allen Themen mitbringen, aber ein Verständnis ist von Vorteil. Schnell war klar, dass ich vor allem die Bereiche Climate Tech und Life Sciences moderieren werde.
Sollte inhaltlich etwas nicht passen, sage ich das offen. Beim Festival der Zukunft haben die Schwerpunkte jedoch perfekt gepasst.
Angebot abgegeben, angenommen und schon konnte es losgehen.
Vorbereitung aufs Festival der Zukunft
Schon vor Abgabe des Angebots kläre ich, wie wir uns die Vorbereitung teilen. Bekomme ich ein ausführliches Briefing über Inhalte und meine Gesprächspartner:innen oder soll ich mir alle Informationen selbst zusammensuchen?
In diesem Fall bekam ich ein gutes Briefing. Das erleichterte mir die Arbeit enorm. Für die Panels waren die Leitfragen schnell abgestimmt. Auch die Teilnehmenden der Diskussionsrunden waren zufrieden.
Nach dem Schreiben der An- & Abmoderationen der Keynotes habe ich mich auf einen Startup Wettbewerb vorbereitet. Darin haben sechs ausgewählte Startups einer bestimmten Kategorie (Climate Tech) die Chance bekommen, vor einer Fachjury zu pitchen. Natürlich gab es auch etwas zu gewinnen.
Diese Formatvielfalt macht Spaß!
Speakers Dinner vor dem Festival der Zukunft
Ich finde es klasse, am Vorabend schon mit Teilnehmenden des eigentlichen Events netzwerken zu können. Diesmal hatte ich sogar noch zwei Aufgaben.
1. Bei der Aussprache einiger Namen waren mein Ansprechpartner und ich uns unsicher. Also hatte ich das Ziel, möglichst viele Unklarheiten zu beseitigen. Alle wussten es zu schätzen, dass ich sie nach der Aussprache ihrer Namen gefragt habe. Das hat mich gefreut.
2. Eine Expertin ist leider spontan abgesprungen. Mit ihrer Vertreterin habe ich ebenfalls am Vorabend Kontakt aufgenommen, um mögliche Fragen zu klären.
Beides hätte ich auch auf den kommenden Tag schieben können. Wollte ich aber nicht, da ich immer Zeit für Ungeplantes freihalte.
Sobald beides erledigt war, konnte ich mich voll und ganz dem guten Essen, kühlen Getränken und inspirierenden Gesprächen hingeben.
Am ersten Eventtag stehe ich immer früh auf. So war es auch beim Festival der Zukunft. Den Morgensport habe ich weggelassen, weil ich kurz vorher erkältet war. Dafür hat ein 30-minütiger Spaziergang zur Eventlocation mich richtig wach gemacht.
Vor Ort spreche ich immer erstmal mit der Person fürs Stage Management und der Technik. Beide haben wichtige Rollen.
Stage Management: Diese Person kümmert sich um den reibungslosen Ablauf, den Auf- und Abbau einzelner Elemente auf der Bühne und die Einhaltung des Zeitplans.
Technik: Ohne Technik würden die Präsentationen nicht laufen, Videos ohne Ton abgespielt, niemand gehört und das Event im Dunkeln stattfinden.
Auch hier ist mir wichtig, ein Gefühl für die Menschen zu bekommen. Die Technik gibt es zum Glück immer. Aufs Stage Management wird manchmal verzichtet. Das bedeutet, dass ich den Teil mitdenken muss, da sonst niemand daran denkt. Ich finde das immer ein bisschen stressig, aber es ist alternativlos.
Der Ablauf hat perfekt funktioniert. Lediglich die letzte Speakerin ist zu spät gekommen. Dann mussten wir etwas umplanen, aber auch das haben wir gemeistert.
Spontan haben wir am Ende des ersten Tages vereinbart, dass ich am zweiten Tag länger bleibe als geplant. Den Angebotsprozess haben wir hier übersprungen. Ich möchte auch nicht, dass sich in dem Fall mein Auftraggeber während des Events Gedanken über das Honorar machen muss. Mein Tagessatz ist ihm schließlich bekannt.
Der erste Tag beim Festival der Zukunft endete dementsprechend früh für mich, da ich im Hotel noch weitere Moderationen für den Folgetag vorbereitet habe.
Tag 2 beim Festival der Zukunft
Der zweite Tag ist immer entspannter als der erste. Ich weiß, wie die wichtigen Stakeholder arbeiten, kenne die Atmosphäre beim Event und nochmal mehr Gesprächspartner:innen auf der Bühne.
Nachmittags habe ich bei bestem Wetter draußen moderiert. Das hat Spaß gemacht (zumal es drinnen echt warm wurde). Lediglich die Geräuschkulisse war herausfordernd.
Ich habe freundlich darum gebeten, Gespräche in die Pause oder woanders hin zu verlegen. Dafür habe ich sogar Applaus bekommen, was mich positiv überrascht hat.
Auch am zweiten Tag stand wieder ein Startup-Wettbewerb an. Dieses Mal ging es um Life Sciences. Wie auch bei der Moderation des Wettbewerbs für Climate Tech-Lösungen habe ich die Zuhörenden zum Abstimmen für den Publikumspreis aufgefordert – mehrfach. Und es hat funktioniert.
Ich habe mich sehr gefreut, dass eine Vertreterin des Climate Tech-Wettbewerbs den Publikumspreis gewinnen konnte.
Feierabend beim Festival der Zukunft
Nach getaner Arbeit und zwei vollen Moderationstagen war ich ziemlich kaputt. Trotzdem habe ich mir am Abend noch die Showeinlage angeschaut: Ein Prompt-Battle.
Zugegebenermaßen wusste ich bis zum Start der Einlage nicht, worum es geht. Zwei Menschen treten auf der Bühne gegeneinander an. Sie haben beide einen Laptop und den Auftrag, von einer künstlichen Intelligenz ein Bild erstellen zu lassen. Dies erfolgt über eine möglichst genaue Beschreibung, was gezeigt werden soll. Dafür haben die Teilnehmenden allerdings nur eine Minute Zeit.
Dabei gibt es eine konkrete Aufgabenstellung und das Publikum entscheidet hinterher per Applaus, welches Bild besser passt. Genutzt wurde dafür die künstliche Intelligenz Dall-E von OpenAI – dem Unternehmen, das auch Chat-GPT herausgebracht hat.
Zeitnah bin ich ins Hotel aufgebrochen. Meine sozialen Batterien waren nach zwei Tagen Moderation aufgebraucht. Der Grund dafür ist, dass ich während der Moderation voll fokussiert bin und versuche, die Bedürfnisse aller Beteiligten im Blick zu behalten. Wenn dann noch anspruchsvolle Themen besprochen werden, kostet das ordentlich Energie.
Um den Abend ausklingen zu lassen, bin ich in meine Laufschuhe geschlüpft und war das erste Mal nach der Erkältung der Vorwoche wieder laufen. Das tat gut.
Rückblick aufs Festival der Zukunft
Dieser Beitrag gehört für mich zur Aufarbeitung meiner Moderation beim Festival der Zukunft. Das Schreiben zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich habe bereits Interesse angemeldet, nächstes Mal wieder dabei sein zu wollen.
Neben Abrechnung, Buchhaltung & Co lade ich zum Geben eines Feedback ein. Deshalb schreibe ich hinterher jeder Person, mit der ich die Bühne teilen durfte, eine Mail und bedanke mich für das Vertrauen.
Also: Nach dem Festival der Zukunft ist vor dem Festival der Zukunft – hoffentlich 😊