Diese 8 Moderationsskills sollte jede Führungskraft beherrschen

Der Job als Führungskraft hat viele Gemeinsamkeiten mit der Moderation. Genau wie Events moderiert werden wollen, müssen auch Meetings strukturiert und Teams durch den Arbeitsalltag geführt werden.

Die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Jobs kenne ich gut. Schließlich habe ich über 3 Jahre Führungserfahrung und arbeite seit über acht Jahren als Moderator. 

Grund genug, um diesen Gemeinsamkeiten hier einen Raum zu geben. Dabei berichte ich von meinen persönlichen Erfahrungen als Führungskraft und Moderator. Außerdem gebe ich Einblicke in aktuelle Studien.

Du erfährst, wie Du als Führungskraft Meetings besser moderieren und empathisch führen kannst. Dafür gehe ich acht ausgewählte Moderationsskills durch.

1. Vorbereitung von Meetings als Führungskraft

Eine erfolgreiche Führungskraft weiß, dass gute Meetings vorbereitet sein müssen. Es ist wichtig, die richtigen Teilnehmenden zur richtigen Zeit mit einem gemeinsamen Ziel zusammenzubringen. 

Da haben wir es schon: Ein Ziel. 

Führungskraft

Termine als Führungskraft müssen gut strukturiert und vorbereitet werden

Aktuellen Studien zufolge werden in Deutschland jährlich 64 Milliarden Euro durch ineffiziente Meetings vernichtet. Mit einem Ziel ist der erste Schritt zum effizienten Meeting gegangen. Als Nächstes brauchen wir eine Agenda.

Als Moderator ist diese meistens vorgegeben. Eine Führungskraft muss diese jedoch häufig selbst festlegen. Dabei reicht es nicht, wenn sie nur im Kopf ist. 

Die Agenda sollte so strukturiert sein, dass das definierte Ziel erreicht werden kann. Und sie muss allen Teilnehmenden transparent gemacht werden. 

Über ein Ziel und eine Agenda stellt die gut vorbereitete Führungskraft sicher, dass alle relevanten Themen besprochen werden, und alle wissen, was von ihnen erwartet wird. 

2. Flexibilität als Führungskraft

Meetings und Gespräche vorzubereiten ist gut. Aber nicht alles lässt sich vorbereiten. Das hat eine Führungskraft in der Regel gelernt, bevor sie Führungsverantwortung übernimmt. 

In der neuen Rolle ist sie allerdings dafür verantwortlich, diese Flexibilität für sich und das Team zu ermöglichen. Es müssen Entscheidungen getroffen werden. Zum Beispiel:

  1. Wenn ein wichtiges Teammitglied kurzfristig ausfällt, muss eine schnelle Ersatzlösung gefunden werden.

  2. Sollte ein Meeting eine unerwartete Wendung nehmen, muss die Agenda flexibel angepasst werden können.

  3. Bei schlechter Stimmung in einem Termin zur Reflektion mit dem gesamten Team muss die Workshop-Moderation angepasst werden.

Als Moderator bereite ich An- und Abmoderation sowie Fragen für Interviews und Diskussionsrunden ebenfalls akribisch vor.

Flexibilität gehört als Führungskraft unbedingt dazu

Es kann aber immer sein, dass eine Person ausfällt, es zu Verzögerungen im Programm kommt, oder ein Gespräch sich in eine andere Richtung entwickelt als erwartet. Das ist okay, ich muss nur darauf reagieren können. Genau wie eine flexible Führungskraft.

3. Zuhören als Führungskraft

Die beste Führungskraft ist nicht die, die pausenlos redet. Eine gute Führungskraft muss zuhören können. Das gilt sowohl in Meetings als auch im Eins-zu-Eins. 

Ohne die Fähigkeit des Zuhörens könnte ich meine Arbeit als Moderator vergessen. Sonst wären Interviews und Diskussionsrunden ziemlich langweilig. Bei meiner nächsten Frage in einem Interview beziehe ich mich am liebsten auf das, was zuletzt gesagt wurde. Dafür muss ich zuhören.

Als Führungskraft bedeutet das auch, die Perspektiven und Bedenken der Teammitglieder zu verstehen und darauf einzugehen. Dies fördert ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld und hilft, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu lösen.

Aktives Zuhören lautet hier das Stichwort. Auf den ersten Blick mag es verwunderlich sein, etwas vermeintlich Passives aktiv zu tun. Mit aktivem Zuhören ist vor allem die Einstellung zum Gegenüber gemeint. Die bedingungslose Aufmerksamkeit auf die Worte (und den Subtext).

4. Empathie als Führungskraft

Stimmungen schwanken. Das merken wir an uns selbst. Eine aufmerksame Führungskraft kann die Stimmung von Personen und Gruppen lesen und entsprechend darauf reagieren. Auf einer großen Bühne ist es nichts Anderes. 

In Diskussionsrunden bin ich es gewöhnt, zuzuhören - als Führungskraft solltest Du das auch

Manche Expert:innen sind nervös. Andere sind wiederum total gelassen. Jede Stimmung muss ich als Moderator anders adressieren. Nervösen Gesprächspartner:innen stelle ich zu Beginn eher leichte Fragen. Sitze ich einer Person gegenüber, die routiniert ist, kann ich direkt mit schwierigeren Fragen loslegen.

Das sollte eine gute Führungskraft auch.

Empathie bedeutet, sich in die Lage der Mitarbeitenden hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Motivationen zu verstehen. Eine empathische Führungskraft kann besser auf die Bedürfnisse ihres Teams eingehen und ein unterstützendes Arbeitsklima schaffen.

5. Klare Sprache als Führungskraft

Bist Du schonmal einer Person gefolgt, die Du nicht verstanden hast? Ich auch nicht!

Du kannst nur führen, wenn andere Dich verstehen. Und dafür muss eine Führungskraft sich klar ausdrücken können. 

Genau wie ich als Moderator. Werden meine Fragen nicht verstanden, kann es zu unangenehmen Situationen auf der Bühne kommen. 

Klare Sprache bedeutet, präzise und verständlich zu kommunizieren, sodass keine Missverständnisse entstehen. Dies gilt sowohl für Anweisungen und Feedback als auch für die tägliche Kommunikation im Team.

Klare Sprache darf Spaß machen - nicht nur als Führungskraft

Für klare Sprache darf eine Führungskraft sich Zeit nehmen. Niemand erwartet Antworten, die wie aus der Pistole geschossen kommen. Kurzes Innehalten hat gleich zwei positive Nebenwirkungen: Du kannst Deine Gedanken sortieren. Und Dein Gegenüber fängt vielleicht selbst an zu reden, weil ihm, beziehungsweise ihr, die Stille unangenehm ist.

Zu einer klaren Sprache gehört eine Sache ganz sicher nicht: Füllwörter.

6. Fragetechniken als Führungskraft

Eine Führungskraft kann nicht alles wissen. Deshalb ist sie auf die Erfahrungen und das Wissen von anderen angewiesen. Und wer Antworten will, muss Fragen stellen können. Dabei muss eine gute Führungskraft die gängigsten Fragetechniken kennen - genau wie ich als Moderator:

  1. Offene Fragen: Diese ermutigen zur ausführlichen Antwort und fördern den Austausch von Ideen. Beispiel: "Welche Herausforderungen siehst Du in diesem Projekt?"

  2. Geschlossene Fragen: Diese erfordern eine kurze, präzise Antwort und helfen, spezifische Informationen zu erhalten. Beispiel: "Hast Du die Deadline eingehalten?"

  3. Kluge Nachfragen: Diese vertiefen das Verständnis und klären Details. Beispiel: "Was genau meinst Du damit?"

Gute Fragen stellen zu können ist ein Geschenk. Es hilft nicht nur als Führungskraft oder bei der Moderation. Wir können in jeder Lebenslage von einer klugen Frage profitieren.

7. Wertschätzung als Führungskraft

Zu einer Führungskraft wird aufgeschaut. Zu mir als Moderator auch. Zumindest auf der Bühne :-). 

Beide Positionen haben die idealen Voraussetzungen für Wertschätzung. Dazu gehört nicht nur ein freundlicher Umgang mit den Worten “Danke” und “bitte”, sondern auch das Lob für gute Arbeit. 

Bedenke dabei, dass die wichtigste Wertschätzung, die Menschen einander geben können, Zeit ist. Eine Führungskraft sollte regelmäßig die Leistungen und Beiträge ihrer Teammitglieder anerkennen und dies auch klar kommunizieren. Dies stärkt das Vertrauen und die Motivation im Team.

8. Zusammenfassung als Führungskraft 

Der Arbeitsalltag kann etwas chaotisch sein. Auch gut strukturierte und moderierte Meetings werden manchmal unübersichtlich oder können Einzelne überfordern. Hier bedarf es einer Zusammenfassung. 

Das ist ein Service für alle, die zuhören. Im Falle einer Moderation sind es das Publikum und die Expert:innen. Als Führungskraft sind es wiederum alle Anwesenden in einem Meeting und/oder das eigene Team. 

Die Kunst, Gesagtes kurz und knapp mit den richtigen Handlungsempfehlungen zusammenzufassen, haben Moderation und Führung gemeinsam. Eine gute Zusammenfassung stellt sicher, dass alle Beteiligten die wichtigsten Punkte und nächsten Schritte verstehen und nachvollziehen können.

Fazit zu Moderationsskills als Führungskraft

Diese acht Moderationsskills sind essentiell für jede Führungskraft. Dabei ist diese Liste nicht abschließend (!). Trotzdem helfen diese Skills dabei, Meetings effektiver zu gestalten, Teams besser zu führen und letztlich den Erfolg des Unternehmens zu steigern.

Eine gute Führungskraft sollte daher auch mindestens genauso gut moderieren können.

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