So lebe ich Nachhaltigkeit in meiner Arbeit als Moderator und Trainer

Nachhaltigkeit als Moderator und Trainer

Heute möchte ich mit Dir über Nachhaltigkeit in meiner Arbeit als Moderator und Trainer sprechen. Beziehungsweise schreiben.

Das Thema begleitet mich seit zwei Jahren im privaten Umfeld immer stärker. Da die Grenzen zwischen Privatleben und Arbeit bei mir verschwimmen, habe ich auch meine Arbeitsweise hinterfragt.

In diesem Beitrag erfährst Du, wie ich Nachhaltigkeit als Moderator und Trainer lebe. Wichtig ist mir dabei Folgendes: Es geht mir in diesem Beitrag nicht darum, zu belehren. Vielmehr möchte ich einen Einblick in meine Arbeit sowie Denkanstöße für die Auseinandersetzung mit dem Thema geben.

Definition und erste Berührungspunkte mit Nachhaltigkeit

Das hier ist keine wissenschaftliche Arbeit. Trotzdem möchte ich mit einer Definition anfangen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung definiert Nachhaltigkeit (nachhaltige Entwicklung) wie folgt.

Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden.

So weit so gut. Vermutlich behaupten die wenigsten, die Möglichkeiten zukünftiger Generationen bewusst einschränken zu wollen. Unbewusst passiert es trotzdem.

Bis ich mich das erste Mal tiefergehend mit dem Thema auseinandergesetzt habe, dachte ich, ich mache alles richtig oder zumindest wenig bis gar nichts falsch.

Bei einigen Themen hatte ich jedoch schon damals das Gefühl, dass mich eine bewusste Auseinandersetzung zu einem Umdenken bewegen würde. Zum Beispiel beim Thema Ernährung. Das ist aber nur eines der Themen, die ich heute mit Dir durchgehen möchte. Eine Übersicht findest Du im folgenden Bild.

Exemplarische Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeit in diesem Beitrag

Persönliche Einordnung von Nachhaltigkeit

Bevor wir starten, noch ein paar einleitende Worte. Das ist mir wichtig, weil das Thema Nachhaltigkeit gesellschaftlich spaltet. Spaltung geht wiederum gegen meine Natur, da ich immer versuche Harmonie und Konsens herzustellen.

Der Beitrag wird keine (wissenschaftliche) Abhandlung über Dimensionen von Nachhaltigkeit. Interessierten empfehle ich gerne das Buch Doughnut Economics (Affiliate).

In meinem persönlichen Handeln konzentriere ich mich vor allem auf die Reduktion meines CO2-Fußabdrucks. Pro Jahr stoßen wir in Deutschland pro Person durchschnittlich 10,8 Tonnen CO2 aus. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, muss dieser Wert auf unter eine Tonne sinken. Eine sehr gute Übersicht über die maßgeblichen Treiber unseres CO2-Fußabdrucks findest Du auf der Seite des Umweltministeriums.

Nachhaltiges Reisen zu meinen Aufträgen

Die individuelle Mobilität spielt in dieser Aufstellung eine große Rolle. Ich löse das so: Ganz gleich, ob ich zu einer Moderation oder einem Training unterwegs bin, ich fahre Bahn. Bei Aufträgen innerhalb Hamburgs auch gerne mal Fahrrad. Das spart CO2 im Vergleich zu den Alternativen Auto oder Flugzeug.

Wusstest Du, dass nur 2% der Menschen auf der Welt schon mal in einem Flugzeug saßen? Während Fliegen für viele von uns eine alltägliche Art des Reisens ist, werden viele Menschen auf der Welt in ihrem Leben nie ein Flugzeug von innen sehen.

So befreiend sich fliegen auch anfühlt, so belastend ist es für die Umwelt. Eine Flugreise von Hamburg nach Mallorca (hin und zurück) stößt ca. 0,6 Tonnen CO2 aus (Quelle). Und das innerhalb von circa 5 Stunden Flugzeit für beide Strecken zusammen.

Früher bin ich auch kurze Strecken geflogen. Zum Beispiel von Düsseldorf / Köln nach Hamburg. Aus dem Norden nach Stuttgart oder München. Heute kommt das für mich nicht mehr in Frage.

Am liebsten reise ich mit der Bahn - aus Gründen der Nachhaltigkeit und, weil ich es entspannt finde

Auch in den Urlaub bin ich nun mehrfach mit der Bahn gefahren. Das tut gut und entschleunigt. Natürlich dauert die Anreise manchmal länger. Während der Fahrt kann ich aber in Ruhe arbeiten oder entspannen. Die Verspätung nervt zwar manchmal, aber bei 10 Stunden Fahrt kommt es auf 30 Minuten mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Nachhaltigkeit als thematischer Schwerpunkt

Auf allen Events, auf denen ich bin, wird über Nachhaltigkeit gesprochen – auf und abseits der Bühne. Beispielsweise geht es um die Fragen, wie Sportevents, Startup-Investments oder Zusammenarbeit nachhaltiger werden können.

Aber auch eigene Events mit Nachhaltigkeit als Fokusthema sprießen aus dem Boden oder expandieren. Das freut mich.

Als Moderator vertrete ich den Standpunkt, dass ich nicht für jedes behandelte Thema ein Experte sein muss. Im Thema Nachhaltigkeit kenne ich mich jedoch sehr gut aus. Und das nutze ich auch auf der Bühne. Ich freue mich sehr, dass ich verstärkt mit Partnern aus dem Ökosystem rund um Nachhaltigkeit zusammenarbeiten darf.

Das bedeutet auch, dass ausgewählte Unternehmen für eine Kooperation für mich nicht in Frage kommen. Welche das sind, überlasse ich Deiner Fantasie.

Umgang mit Elektronik zu Hause

Als Moderator und Trainer arbeite ich regelmäßig aus dem eigenen Homeoffice. Auch dabei kann ich auf Nachhaltigkeit achten.

Als letzte Investition habe ich mir einen neuen (größeren) Bildschirm gekauft. Die Recherche beanspruchte mich dabei mehrere Tage. Lange hatte ich überlegt, ob ich mir einen gebrauchten oder einen stromsparenden Bildschirm kaufe.

Gebrauchte Konsumgüter entlasten die Umwelt, weil sie nicht neu produziert werden müssen. Der dafür benötigte Strom bzw. ausgestoßenes CO2 sowie die Ressourcen werden somit gespart.

Die Kombination aus beidem gab es leider nicht. Am Ende entschied ich mich für einen Bildschirm mit der höchsten Energieeffizienz (Affiliate) und habe meinen alten Bildschirm weitergegeben. Schau doch mal bei Dir in den Schränken nach, ob Du noch alte Elektronik hast, die anderen eine Freude machen könnte.

Bei Nachhaltigkeit geht es nämlich nicht nur um die Umwelt, sondern auch um soziale Aspekte. Und Gebrauchtes ist tendenziell günstiger als etwas Neues. Das Weitergeben von Dingen, die Du nicht mehr brauchst, funktioniert auch bei (nahezu) allen anderen Kategorien. Ich bin in diesem Zuge ein großer Fan von Kleinanzeigen und Vinted geworden.

Nachhaltigkeit in der Ernährung

Über dieses Thema könnte man ganze Buchbände verfassen. Keine Angst, das habe ich nicht vor. Trotzdem möchte ich mit Dir übers Essen sprechen.

„Ich könnte nicht auf Fleisch verzichten!“

Diesen Satz habe ich vor einigen Jahren gesagt, als ein Freund von mir einen vegetarischen Januar gemacht hat. Seit circa zwei Jahren kann ich das nicht mehr nachvollziehen. Die Umweltbelastung unserer Nahrungsmittel ist stark unterschiedlich. Eine gute Übersicht bekommst Du hier.

Im August hat Penny mit der umstrittenen Aktion „wahre Preise“ für die Umweltbelastung einzelner Nahrungsmittel sensibilisieren wollen. Nähere Informationen bekommst Du in diesem Artikel der SZ.

Ich verzichte nun also auf Fleisch und bei vielen Events wird mir das leicht gemacht. Das freut mich. Einige Events bieten sogar gar kein Fleisch mehr an. Auch dort ist niemand verhungert.

Beim Essen müssen wir auch über den Müll sprechen. Pfandsysteme sind zwar aufwändig, aber wesentlich nachhaltiger. Wenn ich bewusst drauf achte, finde ich es absurd, wie kurz wir einige Dinge nutzen, bevor sie im Müll landen. Früher beispielsweise Plastikbesteck oder Plastikstrohhalme.

Nachhaltigkeit im Beziehungsaufbau

Dieser Punkt kommt vielleicht etwas überraschend. Nachhaltigkeit heißt für mich persönlich auch, dass ich mein Handeln auf Langfristigkeit ausrichte.

Dazu gehört für mich ein respektvoller und offener Umgang mit meinen Mitmenschen und Partnern. Damit meine ich die Organisationsteams der Events, Expert:innen auf der Bühne, die Technik und das Publikum. Ich möchte, dass alle gerne mit mir zusammenarbeiten.

Gute Zusammenarbeit ist allerdings keine Einbahnstraße. Ich suche mir die Menschen, mit denen ich (beruflich) Zeit verbringe auch danach aus: Kann ich mir eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen? Super! Wenn nicht, bringt auch eine kurzfristige Zusammenarbeit in der Regel nichts.

Challenge zum Abschluss

Erstmal möchte ich mich bedanken, dass Du bis hierhin gelesen hast. Wie eingangs geschrieben, geht es mir nicht darum, zu belehren. Ich möchte nur sensibilisieren, da ich das Thema Nachhaltigkeit lange aus meinem Leben verdrängt habe.

Dabei weiß ich, dass ich auch in meinem Leben noch viel Potenzial habe. Der Verzicht auf tierische Produkte (insbesondere Käse) fällt mir schwer. Zudem arbeite ich auch noch mit Moderationskarten aus Papier. Das ist meine aktuelle Challenge: Ich möchte weniger Papier verbrauchen. Moderationskarten nutze ich tendenziell auch nur einmal.

Es gibt sicher Mittel und Wege. Zum Beispiel könnte ich mein iPad für Notizen nehmen. In meinen Trainings gibt es zumindest schon lange keine Ausdrucke mehr.

Hast Du nach dem Lesen den Bedarf für einen Austausch? Melde Dich gerne bei mir per Mail!

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